Saugroboter mit Wischfunktion: Was können moderne Haushaltshelfer?

Aktuelle Test-Ergebnisse im Überblick

Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Saug- und Wischroboter auf ihre Alltagstauglichkeit. Im Januar 2024 wurden 13 neue Geräte in die Testdatenbank aufgenommen – darunter neun Kombigeräte. Die Ergebnisse zeigen: Viele Modelle haben Schwächen, besonders beim Wischen.

Einige Geräte überzeugen jedoch mit guter Leistung. Die Preisspanne reicht von 160 Euro bis über 1.300 Euro. Servicestationen, die Staub automatisch entsorgen oder Wischtücher reinigen, erhöhen den Komfort – verlangen aber oft deutlich höhere Investitionen.

Worauf kommt es bei der Reinigungsleistung an?

Hartboden vs. Teppich

Die meisten Geräte reinigen Hartböden effektiver als Teppiche. Für Fliesen, Laminat oder Parkett gibt es viele preiswerte Optionen. Teppichbesitzer sollten auf spezielle Filter und Bürstensysteme achten.

Modelle mit Zonenerkennung verhindern, dass Teppiche beim Wischen nass werden. Die App-Steuerung ermöglicht präzise Einstellungen. Für Haushalte mit gemischten Bodenbelägen lohnt sich diese Funktion besonders.

Tierhaare und Grobschmutz

Roboter mit speziellen Walzen und Gummilippen bewältigen Tierhaare besser. Beim Aufnehmen von Krümeln oder Erdnussresten zeigen sich große Qualitätsunterschiede zwischen den Modellen.

Tests belegen: Die beste Leistung bei Fasern und Grobschmutz erreichen Geräte mit doppelten Hauptbürsten. Einfache Walzen mit Borsten schneiden häufig schlechter ab.

Die unsichtbaren Kostenfaktoren

Stromverbrauch im Vergleich

Der Energiebedarf variiert stark zwischen den Modellen. Spitzenreiter verbrauchen bis zu 60 Watt – ähnlich wie klassische Staubsauger. Effiziente Geräte kommen mit weniger als 20 Watt aus.

Langfristig lohnen sich Modelle mit automatischer Ladefunktion. Sie kehren bei niedrigem Akkustand selbstständig zur Station zurück und vermeiden halbfertige Reinigungszyklen.

Wartung und Folgekosten

Servicestationen mit Staubbeuteln erfordern regelmäßige Nachkäufe. Bei Geräten mit Waschfunktion kommen Kosten für Reinigungsmittel hinzu. Beutellose Systeme sparen hier dauerhaft Geld.

Filterwechselintervalle variieren zwischen 2-6 Monaten. HEPA-Filter sind für Allergiker unverzichtbar, erhöhen aber die Unterhaltskosten leicht.

Sicherheitsaspekte nicht ignorieren

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz warnte im Dezember 2023 vor überhitzenden Akkus bestimmter Modelle. Betroffene Geräte sollten sofort außer Betrieb genommen werden.

Generell gilt: Lithium-Ionen-Akkus benötigen ausreichend Kühlung. Ladevorgänge sollten nicht auf brennbaren Untergründen erfolgen. Hersteller-Updates beheben oft potenzielle Softwareprobleme.

Praxistipps für die Geräteauswahl

Raumgröße und Akkulaufzeit

Für Wohnungen über 100 m² sind Akkus mit 5.000 mAh Kapazität empfehlenswert. Die tatsächliche Laufzeit hängt vom Saugmodus ab – starke Leistungsstufen reduzieren die Betriebsdauer deutlich.

Modelle mit Kartenspeicherung optimieren Reinigungsrouten. Sie lernen Grundrisse mehrerer Stockwerke und vermeiden doppelt bearbeitete Flächen.

Geräuschpegel vergleichen

Leise Modelle unter 60 dB (A) eignen sich für Haushalte mit Kleinkindern oder Homeoffice-Nutzern. Vibrationsarme Motoren und schallgedämpfte Gehäuse machen den Unterschied.

Nachts laufende Geräte sollten über einen Nachtmodus verfügen. Dieser deaktiviert störende Lichtsignale und reduziert die Saugleistung automatisch.

Die Zukunft der Bodenreinigung

Moderne saugroboter mit wischfunktion kombinieren Lasernavigation mit KI-gesteuerter Hinderniserkennung. Sie unterscheiden zwischen Kabeln, Socken und flüssigen Verschmutzungen.

Innovative Modelle reinigen jetzt auch Kanten durch ausfahrbare Bürsten. Heißlufttrocknung der Wischtücher verhindert Geruchsbildung – ein echter Fortschritt gegenüber früheren Generationen.

Fazit: Kompromisse bleiben unvermeidlich

Kein Gerät vereint perfekte Saugkraft, leises Arbeiten und günstige Anschaffungskosten. Die Wahl sollte sich an individuellen Prioritäten orientieren: Große Haushalte profitieren von starken Akkus, Allergiker von HEPA-Filtern.

Trotz technischer Fortschritte ersetzen Roboter klassische Staubsauger nicht vollständig. Für die Grundreinigung bleiben sie aber unschlagbare Helfer – besonders in Kombination mit smarten Steuerungsfunktionen.